Erfreuliche Nachricht im Fall des Internationalen Vlora-Flughafens in der Narta-Lagune: Das Verwaltungsberufungsgericht in Tirana hat die albanischen EuroNatur-Partnerorganisationen PPNEA und AOS als Parteien des Verfahrens gegen den Flughafenbau legitimiert und beschlossen, den Fall zur Verhandlung in erster Instanz zurückzuverweisen.
Immer wieder haben unsere albanischen Partner Druck gemacht, dass sich die Justiz endlich des Falls annimmt. Nun ist Bewegung in die Sache gekommen.
© PPNEA
Wer in einem Feuchtgebiet baut...Das Baustellengelände im November 2025 nach ausgiebigen Regenfällen in der Region.
© Arsen RroshiBereits am 23. November 2022 haben AOS und PPNEA offiziell Klage gegen den Bau des in unseren Augen illegalen Vlora-Flughafens eingereicht. Wir haben unsere Partner hierbei unterstützt. Die albanischen Gerichte haben die Klage allerdings wie eine heiße Kartoffel behandelt und den Fall immer wieder hin- und hergeschoben. Unterdessen ist der Flughafenbau weit vorangeschritten, wertvolle Naturflächen in einem der wertvollsten Ökosysteme an der östlichen Adria wurden bereits zerstört.
„Nach drei Jahren und unzähligen Schleifen durch die Instanzen hat das Verwaltungsberufungsgericht unsere albanischen Partnerorganisationen als Parteien in diesem Fall legitimiert“, sagt Annette Spangenberg, Programmleiterin Fließgewässer bei EuroNatur. „Nun kann sich das Gericht endlich mit der Klage selbst befassen.“
Seit Beginn der Bauarbeiten im Jahr 2021 steht der internationale Flughafen Vlora nicht nur von Seiten von Naturschutzorganisationen, sondern auch von der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament, dem Ständigen Ausschuss der Berner Konvention und der Konvention zum Schutz wandernder Tierarten in der Kritik. Der Bau des Flughafens in der Nähe der Narta-Lagune – einem international geschützten Feuchtgebiet von herausragender Bedeutung für den Vogelzug und Teil des Vjosa-Deltas – verstößt gegen nationale und internationale Umweltgesetze.