EuroNatur-Preis 2018 an Schweizer Fluss-Schützer verliehen

Roberto Epple

EuroNatur-Preisträger 2018: Der Schweizer Fluss-Schützer Roberto Epple

© Gerald Jarausch
EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder übergibt die Urkunde an Roberto Epple

EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder und Roberto Epple bei der Übergabe des Preises.

© Gerald Jarausch

Radolfzell, Insel Mainau. Heute erhielt Roberto Epple, Präsident des European Rivers Network (ERN), auf der Bodenseeinsel Mainau den EuroNatur-Preis 2018. Damit wurde er für sein hohes persönliches Engagement zum Schutz der europäischen Flüsse ausgezeichnet. „Die Leidenschaft, mit der sich Roberto Epple für Mitteleuropas Flusslandschaften einsetzt, hat Vorbildcharakter für unsere Naturschutzarbeit und macht uns Mut, auch bei starken Gegnern nicht aufzugeben. Mit seiner unbeirrten Liebe zu den Flüssen ist er uns ein inspirierendes Beispiel“, begründet EuroNatur-Präsidentin Christel Schroeder die Wahl des diesjährigen Preisträgers.

Ohne den couragierten Einsatz Epples sähen viele Flusslandschaften Mitteleuropas heute anders aus. Doch der Präsident des ERN verhinderte nicht nur Flussbegradigungen und den Bau von Staudämmen; mit kreativen Aktionen gelingt es dem Schweizer Flussschützer immer wieder, Menschen für den Schutz der Flüsse zu sensibilisieren und zu mobilisieren. „Mir war es stets ein großes Anliegen, die Flüsse nicht nur vor ihrer weiteren Zerstörung zu bewahren, sondern auch die Bürger Europas für die blauen Lebensadern zu begeistern. Ich möchte das uralte Zusammenspiel von Mensch und Fluss wieder mit neuem Leben füllen“, so der diesjährige EuroNatur-Preisträger.

Dabei droht Europas Flüssen neues Ungemach: Die EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), eines der engagiertesten Vorhaben zum Umweltschutz in Europa, könnte aufgeweicht werden. Um das zu verhindern, haben über 80 Naturschutzorganisationen, darunter auch EuroNatur, am 9. Oktober die Online-Kampagne #ProtectWater initiiert. Federführend bei der Kampagne ist unter anderem das ERN. Zusätzlich sind alle EU-Bürger dazu aufgerufen, bis 4. März 2019 im Rahmen einer öffentlichen Konsultation ihre Stimme für naturnahe Gewässer zu erheben und so der Aufweichung der WRRL entgegenzuwirken.

 

Hintergrundinformationen:

  • EuroNatur-Preis: Roberto Epple steht mit der Verleihung des EuroNatur-Preises in einer langen Reihe namhafter Persönlichkeiten. Frühere Preisträger sind u.a. Jonathan Franzen, Dr. Luc Hoffmann, Prinz Charles, Michail Gorbatschow, Nelson Mandela, Dr. Mario F. Broggi, Prof. Dr. Klaus Töpfer und Gudrun Steinacker. Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Der EuroNatur-Preis 2018 wurde am Mittwoch, den 10. Oktober 2018 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau an den Schweizer Flussschützer verliehen.
  • Roberto Epple: Der 1945 in St. Gallen geborene Hydrobiologe hat für den naturnahen Erhalt unter anderem von Donau, Elbe, Loire, Ebro und Rhein gekämpft. Erste Erfahrungen im Bereich Kommunikation und Umwelt sammelte Epple bei internationalen Chemie- und Textilunternehmen. Der Impuls für sein Engagement war der leidenschaftliche Einsatz vieler Menschen für die Donau-Auwälder nahe Hainburg in den 1980ern. Seit 1993 ist Epple Präsident des European Rivers Network (ERN), einem Netzwerk europäischer Umwelt- und Naturschutzorganisationen, das sich für den Schutz der europäischen Fließgewässer einsetzt. Epple hat außerdem den Europäischen Flussbadetag Big Jump initiiert, an dem Menschen in ganz Europa gleichzeitig baden gehen und so ihr Recht auf saubere, unverbaute Flüsse einfordern.
  • Initiative #ProtectWater: Die Europäische Union hat mit der seit Dezember 2000 gültigen Wasserrahmenrichtlinie in allen Mitgliedsstaaten der EU einheitlich geltende Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächengewässer aufgestellt. Laut der WRRL sollen alle europäischen Gewässer spätestens bis zum Jahr 2027 in einem „guten Zustand“, das heißt vor allem in einem ökologisch wertvollen, sein. Da dieses Ziel jedoch kaum zu erreichen sein wird, drohen die Mitgliedsstaaten, die Richtlinie aufzuweichen. Dagegen kämpft ein breites Bündnis von europäischen Naturschutzorganisationen. Hier erfahren Sie mehr zur Initiative. 
  • Kampagne zum Schutz der Balkanflüsse: Etwa 2.800 neue Staudämme sind derzeit zwischen Slowenien und Albanien in Planung. Um dieser Welle der Zerstörung entgegenzutreten, haben EuroNatur und Riverwatch zusammen mit lokalen Partnern in den jeweiligen Balkanländern die Kampagne „Rettet das Blaue Herz Europas“ ins Leben gerufen.

 

Weitere Informationen und Bildmaterial in Druckqualität finden Sie im Downloadbereich unter: www.euronatur.org/ueber-euronatur/presse/euronatur-preis-2018/

Am Mittwoch, den 10. Oktober ab ca. 20 Uhr sind dort auch aktuelle Fotos von der Preisverleihung verfügbar.


Rückfragen:
Anja Arning, E-Mail: anja.arning(at)euronatur.org, Tel.:  +49 (0)7732 - 92 72 13
 

 

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