Bären Projekte

Bären in Spanien

Kampf gegen die Wilderei

Spaniens Bären sind ein hervorragender Beweis dafür, wie wichtig es ist, auch in scheinbar hoffnungslosen Situationen alles daranzusetzen, die Weichen für eine bessere Zukunft zu stellen. Neben der Zerschneidung ihrer Lebensräume hatte vor allem die Wilderei die Bären im Kantabrischen Gebirge an den Rand des Aussterbens gebracht. Seit Mitte der 1990er Jahre kämpfen EuroNatur und sein spanischer Projektpartner Fapas dafür, dieses Gebiet im Norden Spaniens als Lebensraum für die Braunbären zu sichern. Dank dieser beharrlichen Arbeit geht es mit den Bären im Kantabrischen Gebirge langsam, aber stetig aufwärts. Innerhalb von zehn Jahren hat sich der Bestand fast verdoppelt.

Unterwegs im Tal der Bären

Ein Mann läuft durch niedriges Gestrüpp in den Bergen
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Stabile Bestände im Westen, Nachholbedarf im Osten

Zumindest im westlichen Teil des Gebirges haben sich die Braunbären wieder vermehrt. Mittlerweile ziehen Bärinnen sogar in Gebieten ihre Jungen auf, in denen es Jahrzehnte lang keinen Bärennachwuchs gab. Weniger erfreulich sieht es im Osten des Kantabrischen Gebirges aus. Hier gibt es, isoliert von der westlichen Population, ein zweites Bärenvorkommen. Allerdings ist es Besorgnis erregend klein: Wahrscheinlich sind es nicht mehr als 20 bis 25 Bären. Entsprechend groß ist die Herausforderung, die Lebensbedingungen für die seltenen Tiere so zu verbessern, dass sie sich nicht nur im Westen, sondern auch im Osten des Kantabrischen Gebirges wieder ausbreiten können.

Was EuroNatur und ihre Partner zum Schutz der Braunbären in Spanien unternehmen und was wir gemeinsam erreichen konnten:

  • Wilderer ins Visier nehmen: EuroNatur unterstützt Fapas dabei, die Strategien, die sich im Westen des Gebirges im Kampf gegen die Wilderei bewährt haben, in den Ostteil des Kantabrischen Gebirges zu übertragen. Besonders wirksam ist die starke Präsenz von Rangern in den Brennpunktgebieten der Wilderei.
     
  • Bäume für die Bären pflanzen: Früchte stehen ganz oben auf dem Speiseplan der Bären. In Zusammenarbeit mit EuroNatur pflanzt Fapas daher selten gewordene Wildobstbäume und Kastanien, um das Nahrungsangebot der Bären zu verbessern. Zusätzlich werden bärensichere Bienenstöcke aufgestellt, um die Bestäubung der Obstbäume sicherzustellen. Dank des verbesserten Nahrungsangebots ziehen Bärinnen ihre Jungen heute sogar in Gebieten auf, in denen es Jahrzehnte lang keinen Bärennachwuchs gab.
     
  • Die Bären im Auge behalten: Gemeinsam mit Fapas betreibt EuroNatur ein umfassendes Monitoringprogramm. Mit Kamerafallen und anhand von Spuren im Gelände sammeln unsere Partner Daten zur Verbreitung, Populationsdichte und Lebensweise der Braunbären. In den letzten Jahren haben wir so wertvolle Informationen gewonnen und konnten auf dieser Grundlage wirksame Schutzkonzepte entwickeln.
     
  • Futter für Aasfresser: Für Bären und andere Wildtiere ist Aas, zumindest zeitweise, eine wichtige Nahrungsquelle. Nach Protesten von EuroNatur und anderen Organisationen hat die EU im Jahr 2009 ihre starre Hygieneverordnung etwas gelockert. In bestimmten Regionen ist es wieder möglich, Nutztierkadaver in der Natur zu lassen. Im „Tal der Bären“ werden für die Aasfresser auf einem Futterplatz regelmäßig Kadaver von Pferden, Eseln etc. ausgelegt.

Partner: Fapas (Fondo para la Protección de los Animales Salvajes, Stiftung für den Schutz der Wildtiere)
Förderung: EuroNatur-Spender und -Paten


Bären in Südosteuropa

Druck durch Rodungen, Abschussquoten und Verkehrsaufkommen

Südosteuropa stellt neben Russland und Finnland eines der letzten großen Verbreitungsgebiete des europäischen Braunbären dar. So vielfältig wie die Länder, in denen die Bären vorkommen, so unterschiedlich sind auch die Gefahren, denen Meister Petz dort ausgeliefert ist. In den rumänischen Karpaten etwa wird Europas größte Bärenpopulation durch die rücksichtslose Rodung ihres Lebensraumes bedroht. Dass die Bären aufgrund ihres Lebensraumverlustes vermehrt in menschliche Siedlungen vordringen, führt zu Mensch-/Tierkonflikten.

In Ländern wie Griechenland oder Kroatien ist vor allem die Zerschneidung von Bärenlebensräumen durch Straßen und Bahntrassen ein brennendes Thema. Die breiten Transportwege stellen für die Bären vielfach unüberwindliche Barrieren dar. Die ohnehin kleinen Teil-Populationen werden zerschnitten und derart aufgesplittert, dass sie langfristig nicht überlebensfähig sind. Zudem sind in fast allen Staaten des Balkans die Abschussquoten viel zu hoch angesetzt - insbesondere vor dem Hintergrund, dass es kaum verlässliche Zahlen über die jeweiligen Bärenbestände im Land gibt.

Bären als Attraktionen

Albanischer Braunbär im Käfig
© PPNEA

In Albanien werden Braunbären nach wie vor in Bars und Restaurants zur Schau gestellt. Die Tiere fristen ein trostloses Dasein in viel zu kleinen Käfigen und enden nicht selten auf der Speisekarte. Zudem hat diese Praxis dramatische Konsequenzen für die Wildbärenpopulation im Land. Durch die Abschüsse der Bärenweibchen und die Entnahme der Jungtiere droht der Bärenbestand in Albanien vollständig zusammenzubrechen.

Was EuroNatur und ihre Partner zum Schutz der Braunbären in Südosteuropa unternehmen und was wir gemeinsam erreichen konnten:

  • Brücken bauen: Wie stark die negativen Einflüsse von Verkehrswegen durch Querungshilfen wie Grünbrücken abgefedert werden können, hat EuroNatur mit seinen kroatischen Partnern entlang der Autobahn zwischen Zagreb und Rijeka eindrücklich bewiesen. Die dort gesammelten Daten sind derart überzeugend, dass an neu gebauten kroatischen Autobahnen bereits zahlreiche Grünbrücken von Beginn an eingeplant werden.
     
  • Population ermitteln: In manchen Ländern liegen keine verlässlichen Zahlen über die Bärenbestände vor. In Bosnien-Herzegowina sind nun die Jäger dazu angehalten, Kotproben von Bären zu sammeln. An der Universität von Banja Luka werden die Proben ausgewertet. So können gültige Aussagen über die Größe der Bärenpopulation im Land gemacht werden.
     
  • Mensch-/Wildtierkonflikte vermeiden: EuroNatur fördert vorbeugende Maßnahmen, um Probleme zwischen Bären und Menschen erst gar nicht entstehen zu lassen, wie z.B. den Schutz der Viehherden durch Hütehunde oder die Installation bärensicherer Müllbehälter. Zusätzlich hat EuroNatur die Ausbildung und Ausrüstung von Bären-Eingreiftruppen in mehreren Ländern des Westbalkans unterstützt. Sie greifen ein, wenn es doch einmal zu Mensch-/Wildtierkonflikten kommt.

Elektrozaunprojekt in Bosnien-Herzegowina

Doppelbild mit links Bär und rechts Imker
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  • Wandel durch Aufklärung: In Albanien führen wir mit unseren Partnern Aufklärungskampagnen durch. Wir wollen die Zivilgesellschaft mobilisieren und erreichen, dass Bären in Bars und Restaurants keine gesellschaftliche Akzeptanz mehr finden.
     
  • Lebensräume vernetzen: In den Dinariden treiben wir die Einrichtung von grenzübergreifenden Schutzgebieten voran. Damit schaffen wir die Grundlage für eine mögliche Rückkehr der Bären in die Alpen, die über die wenigen isolierten Vorkommen hinausgeht.

Partner: PPNEA (Preservation of Natural Environment in Albania), CZIP, CZZS, Veterinärmedizinische Fakultät der Universität Zagreb
Förderung: EuroNatur-Spender und –Paten

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