Weitere Skigebiete rund um Svydovets geplant

Im Jahr 2016 kündigte die staatliche Verwaltung der Oblast Transkarpatien ihre Pläne zum Bau eines gleichnamigen Skigebiets im Bergmassiv Svydovets an. Nun wurde bekannt, dass der Bauträger beschlossen hat, zwei weitere Resorts in den ukrainischen Karpaten zu bauen. Es würde ein gigantischer Komplex für bis zu 65.000 Gäste werden.

Landschaft in den ukrainischen Karpaten

Unberührte Gebirgslandschaft im Svydovets-Gebirgsmassiv in den ukrainischen Karpaten

© Serhii Ryzhkov
geplante Ski-Resorts

Zu den bereits bestehenden Skigebieten sollen weitere großflächige Resorts hinzukommen. Die ursprüngliche Gebirgslandschaft würde zerstört.

© UNCG

Schon die ursprünglichen Pläne für das geplante Ski-Ressort im Bergmassiv Svydovets waren enorm: Mehr als 30 Skilifte, 230 Kilometer Skipisten, 700 Hektar Hotelanlagen, sogar ein privater Flugplatz. Aktivistinnen und Umweltschützer kämpfen nun schon seit sieben Jahren vor Gericht gegen den Bauherren. Das Unternehmen, das den Bau des Resorts initiiert hat, steht in enger Verbindung zum ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomoiskyi. Dieser hat nun beschlossen, zwei an Svydovets angrenzende Gebiete – den Bratkiwskyi-Grat und die Wälder um den Berg Uria – zu bebauen.

Die beiden geplanten Anlagen würden eine Fläche von 2.800 Hektar einnehmen und sollen gemeinsam mit den Hotelanlagen in Svydovets bis zu 65.000 Touristinnen und Urlauber beherbergen. Eine eigene Stadt würde mitten in der Wildnis der Karpaten entstehen. Die Gemeinderäte von Polianytsia und Ust-Chorna haben dem Bau der gigantischen Ferienanlagen bereits zugestimmt.

„Sollten die neuen Projekte von Kolomoiskyi umgesetzt werden, bedeutete dies die Zerstörung oder massive Beschädigung von mindestens 3.000 Hektar Ur- und Naturwäldern, Wiesen und Flüssen. Nach den vorliegenden Karten werden die Baustelle, die Skipisten und die Seilbahnen durch geschützte Gebiete von Svydovets führen“, sagt der Biologe Yehor Hrynnyk, Leiter der ukrainischen Naturschutzgruppe UNCG. „Darüber hinaus würde in allen Skigebieten zusammen täglich etwa 15.000 Kubikmeter Abwässer anfallen. Angesichts der Dürre von 2022, die selbst die Bewohner des Hochlands zu spüren bekamen, und der Abwasserprobleme, die seit Jahren nicht gelöst sind, liegen die Folgen für Mensch und Natur auf der Hand, ganz zu schweigen von den Perspektiven, die der Klimawandel mit sich bringen wird", warnt Hrynnyk.

Mitmachen und dabei sein - werden Sie aktiv

Spende

Europas Urwälder sind ein einzigartiges Naturerbe. EuroNatur setzt sich dafür ein. Mit Ihrer Spende für Europas Wälder helfen Sie, eine lebenswerte Zukunft zu gestalten.

Fördermitgliedschaft

EuroNatur setzt auf langfristig angelegte Naturschutzprojekte statt Schnellschüsse. Mit Ihren regelmäßigen Spendenbeiträgen geben Sie uns die dafür nötige Planungssicherheit.

Aktuelles

Weitere Skigebiete rund um Svydovets geplant

Im Jahr 2016 kündigte die staatliche Verwaltung der Oblast Transkarpatien ihre Pläne zum Bau eines gleichnamigen Skigebiets im Bergmassiv Svydovets…

Rumäniens Urwälder verschwinden – EU-Kommission muss eingreifen

++ Investigative Recherchen decken skandalöse Machenschaften in der Forstbranche auf ++ EuroNatur fordert strengen Urwaldschutz in Rumänien und ein…

Düstere Aussichten für Svydovets

Im ukrainischen Bergmassiv Svydovets soll ein gigantisches Skiresort entstehen. Gegen diese Pläne hat die Umweltbewegung Free Svydovets geklagt. Nun…

EuroNatur-Preis lenkt den Fokus auf Waldzerstörung und den Ukraine-Krieg

++ Waldschützerinnen und Waldschützer erhalten den EuroNatur-Preis 2022 ++ Krieg gegen die Ukraine und dessen Folgen erschweren die Arbeit von…

Auszeichnung für Waldschützer und Waldschützerinnen aus Deutschland und der Ukraine

++ EuroNatur-Preis 2022 geht an Antje Grothus, Fedir Hamor und die Organisation Free Svydovets ++ Europas letzte Urwälder stehen unter enormen Druck…

Wälder – Eierlegende Wollmilchsäue?

Die Erwartungen an das, was Wälder leisten sollen, sind hoch. Sie sollen vielfältige Lebensräume bieten, wild-romantische Sehnsüchte erfüllen,…

Illegaler Holzeinschlag in Rumäniens Naturwäldern nimmt trotz Gerichtsdrohung zu

Neue Daten belegen, dass die Zerstörung der letzten großen verbliebenen Ur- und Naturwälder der EU in Rumänien unvermindert anhält.

Noch ein weiter Weg für Westbalkan-Staaten

EU-Kommission legt Länderberichte zu Beitrittskandidaten vor

Erneute Gewalt gegen Umweltaktivisten in Rumänien

In den Karpaten wurden ein Waldschützer sowie zwei Journalisten von mutmaßlichen illegalen Holzfällern brutal verprügelt. Dies ist nicht der erste…

Kein grünes Licht für Kleinwasserkraft in der EU-Finanztaxonomie

Gemeinsam mit über 130 NGOs und Experten fordert EuroNatur die Europäische Kommission auf, im Kampf gegen die Klimakrise auf die Wissenschaft zu…

Kurz vor den Wahlen verkündet Rumänien den Schutz einiger Urwälder

Nach Jahren bürokratischer Mühen stehen manche rumänische Primärwälder – wie das Boia-Mică-Tal im Făgăraș-Gebirge – nun endlich unter Schutz.…

Juristischer Sieg für Rumäniens Wälder

Lange haben die rumänische Regierung und das staatliche Forstmanagement Romsilva Informationen über die Waldbestände im Land geheim gehalten, entgegen…

Zeugen illegalen Holzeinschlags in Rumänien

Recherchereise von Thomas Waitz, Europaabgeordneter der Grünen aus Österreich, zusammen mit Agent Green zeigt, dass der illegale Holzeinschlag in…

Naturschutz für EU-Beitritt unabdingbar

Wasserkraft, Abholzungen, Biodiversität: Bericht der Kommission zu den EU-Beitrittskandidaten formuliert klare Anforderungen für den Naturschutz.

EU Kommission warnt Rumänien: Illegale Abholzung stoppen oder Klage vor Gericht

Die Europäische Kommission fordert die rumänischen Behörden auf, unverzüglich gegen die illegale Abholzung von Ur- und Naturwäldern in rumänischen…