Invasive Goldrutenarten verdrängen heimische Flora

Wenn Sie am Ende des Sommers durch das Sumpfgebiet nahe der slowenischen Hauptstadt Ljubljana schlendern, können Sie die hohe Pflanze mit ihren leuchtend gelben Blütenständen nicht übersehen. Sie überwuchert verlassene Wiesen und Felder sowie ungemähte Flächen an Straßen und Gräben. Bei der Pflanze handelt es sich um die Goldrute.

Ein dicht mit Goldruten bewachsenes Feld.

Regelmäßiges Mähen auf den Flächen würde die weitere Ausbreitung von Kanadischer und Riesengoldrute verhindern – steht aber in Konflikt zum Schutz bodenbrütender Vogelarten.

© B. Vidmar
Nahaufnahme einer Goldrute mit einer Biene.

Trotz vieler negativer Einflüsse haben beide Goldrutenarten aber auch einen großen Vorteil: Sie blühen im Spätsommer, also dann, wenn in unserer aufgeräumten Landschaft kaum noch andere Blumen blühen. Somit sind beide Arten zu einer wichtigen Futterquelle für unsere Bienen geworden.

© B. Vidmar

Jedoch nicht um den einheimischen Vertreter dieser Pflanzengattung (Solidago virgaurea), sondern um die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis), bzw. die Risengoldrute (Solidago gigantea). Beide Arten verursachen auch in anderen Teilen Europas sowie in vielen Regionen Asiens, in Australien und in Neuseeland Probleme. Ursprünglich waren die Kanadische und die Riesengoldrute ausschließlich in Nordamerika beheimatet. Die Kanadische Goldrute war eine der ersten Zierpflanzen, die von Nordamerika nach Europa verschifft wurde. In Großbritannien ist sie bereits seit dem 17. Jahrhundert bekannt und wurde im 19. Jahrhundert in fast ganz Europa verbreitet. Die Kanadische Goldrute wurde früher in botanischen Gärten, Parks und Gärten gepflanzt, von wo sie sich in die Natur ausgebreitet hat.

Trotz ihrer heilenden Wirkstoffe überwiegen die Nachteile der Neophyten: Beide Goldrutenarten haben eine verheerende Wirkung auf die Artenvielfalt ihrer Lebensräume. Mit ihren unterirdischen Ausläufern erobert vor allem die Kanadische Goldrute weite Flächen und verhindert so das Wachstum einheimischer Pflanzen. Das macht diese Lebensräume auch für viele Tierarten ungeeignet. Untersuchungen belegen, dass es in den von den invasiven Goldruten überwucherten Gebieten weniger Ameisen gibt, was sich negativ auf die Populationen von manchen Schmetterlingen auswirkt, die von den Ameisen abhängig sind. Kanadische und Riesengoldrute wachsen sehr schnell, insbesondere auf degradierten Flächen, die einheimische Arten langsamer erreichen. Zudem produzieren die beiden invasiven Arten in ihren Wurzeln eine Substanz, die das Wachstum anderer Pflanzen hemmt. Dies verringert nicht nur die Biodiversität, sondern mindert auch die Bodenqualität für die Landwirtschaft.

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