Nachwuchs der seltenen Balkanluchse in Albanien nachgewiesen

Balkanluchs

Foto mit Seltenheitswert: Balkanluchs im Munella-Gebirge (Nordalbanien)

© BLRP / SCOPES, SNF

Letztes Rückzugsgebiet muss dringend unter Schutz gestellt werden
 

Presseinformation vom 17. Dezember 2015

 

Radolfzell.  Es wurde die Fortpflanzung des Balkanluchses in einem zweiten Gebiet belegt. Das heißt, es gibt in Albanien eine zweite Teilpopulation. Das konnten Wissenschaftler jetzt nachweisen. Vergangene Woche wurde im Munella-Gebirge in Albanien ein totes Jungtier aufgefunden, das eindeutig aus diesem Gebiet stammte. Damit ist klar, dass sich die extrem seltenen Katzen nicht nur im mazedonischen Mavrovo Nationalpark fortpflanzen, sondern auch in Albanien.

 
Doch ausgerechnet im Munella-Gebirge greift die Lebensraumzerstörung durch den Menschen massiv um sich.  Die letzten Wälder werden dort in atemberaubendem Tempo abgeholzt und niedergebrannt. „Die albanische Regierung muss hierauf reagieren und das Munella-Gebirge als einen der letzten Lebensräume für den vom Aussterben bedrohten Balkanluchs unter Schutz stellen. Der Raubbau an der Natur muss sofort gestoppt werden“, fordert Gabriel Schwaderer, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung EuroNatur.

Gemeinsam mit Partnerorganisationen arbeitet EuroNatur im Rahmen des „Balkan Lynx Recovery Programme“ seit zehn Jahren mit Hochdruck daran, die letzten Balkanluchse und ihre Lebensräume zu retten. Lange Zeit war der Balkanluchs so etwas wie ein Phantom. Aktuelle Bestandsschätzungen gehen heute davon aus, dass es nur noch höchstens rund 35 Balkanluchse gibt. Lebensraumzerstörung, direkte Bejagung und die Jagd auf seine Beutetiere haben die Katzen an den Rand des Aussterbens gebracht. Nur noch in zwei Gebieten konnte bislang  eine erfolgreiche Reproduktion des Balkanluchses nachgewiesen werden: Im Mavrovo-Nationalpark in Mazedonien und nun im Munella-Gebirge in Nordalbanien.


Hintergrundinformationen:


Rückfragen: EuroNatur, Konstanzer Str. 22, 78315 Radolfzell, Tel.: 07732 - 92 72 10, Fax: 07732 - 92 72 22, E-Mail: info@euronatur.org, Internet: www.euronatur.org, Ansprechpartner: Thies Geertz, Pressekontakt: Katharina Grund
 

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