Lässt die EU Bären verhungern?

Für die Bären in Europa ist die Zeit des Winterschlafs vorbei und damit stehen sie, wie auch andere Wildtiere vor einem gewaltigen Problem.

Die seit 2002 bestehende Verordnung der EU 1774/2002 schreibt vor, Kadaver von Nutztieren schnellst möglich zu entsorgen. Dies lässt immer mehr Bären, Adler, Wölfe und Geier Hunger leiden und bedroht ihre Bestände ernsthaft. In einer Studie der spanischen EuroNatur-Partnerorganisation Fapas ist dieser Zusammenhang für das Kantabrische Gebirge in Spanien nachgewiesen.

Bereits im Dezember letzten Jahres forderten EuroNatur und Fapas die zuständigen EU-Kommissare deshalb dringend auf, die Verordnung zu korrigieren. Bei Kadavern von Pferden, Eseln und Maultieren etwa ist bisher kein einziger Fall einer BSE-Infektion bekannt und die Sicherheit der Bevölkerung ist durch liegen bleibendes Aas in keiner Weise gefährdet. Im Gegensatz dazu sind Bären, Geier und Wölfe auf verendete Wild- und Nutztiere angewiesen, denn das Nahrungsangebot reicht oft nicht aus. Besonders Bären haben nach dem Winterschlaf Schwierigkeiten Futter zu finden. Aufgrund der EU-Verordnung nimmt die Zahl unterernährter Bärenjungen dramatisch zu. Das EuroNatur-Projekt wird von der Heidehof-Stiftung gefördert.

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