Rückgrat zeigen: EuroNatur-Preis geht an albanischen Naturschützer

++ EuroNatur-Preis 2025 für Ardian Koçi aus Albanien ++ Ehemaliger Leiter des Nationalparks Divjaka-Karavasta aus dem Amt gedrängt ++ EuroNatur-Preis als Auszeichnung für Integrität in schwierigen Zeiten ++

Albanischer Naturschützer hält Schlange in der Hand

Ist der diesjährige EuroNatur-Preisträger auch ein Schlangenbeschwörer? Das nicht, aber Ardian Koçi pflegt ein enges Verhältnis zur Natur und kennt die Tier- und Pflanzenwelt des Divjaka-Karavasta-Nationalparks in- und auswendig.

© Mirjan Topi
Boote in albanischem Feuchtgebiet

Lange galt der Divjaka-Karavasta-Nationalpark als das beliebteste und am besten gemanagte Schutzgebiet des Landes - vor allem ein Verdienst Ardian Koçis.

© Joni Vorpsi/PPNEA
Eine winzige Schildkröte krabbelt über Sandboden.

Ob riesige Pelikane oder winzige Schildkrötenbabys: Der Nationalpark Divjaka-Karavasta ist eines der wichtigsten Rückzugsgebiete für Tiere an der östlichen Adria.

© EuroNatur

Radolfzell. Der albanische Naturschützer Ardian Koçi erhält am 16. Oktober 2025 den EuroNatur-Preis. Er hat sich in seiner Zeit als Direktor des Nationalparks Divjaka-Karavasta vorbildlich für den Schutz des Gebiets eingesetzt – und sich damit einflussreiche Feinde im Land gemacht.

Die massiven Ausbaupläne für den Tourismus in Albanien gefährden die Naturschätze des Landes in zunehmendem Maße. Diese Pläne machen auch vor Schutzgebieten nicht Halt – zumal eine Gesetzesänderung vom Februar 2024 nun eine Umgehung oder zumindest eine deutliche Beschleunigung von Genehmigungsverfahren im Bausektor ermöglichen soll. Ardian Koçi hat sich mutig den schon weit vorher datierenden Bauplänen großflächiger Tourismusinfrastruktur innerhalb der Nationalparkgrenzen entgegenstellt. Schließlich wurde Koçi geradezu in die Kündigung gedrängt.

„Ardian Koçi hat sich in seiner Funktion als Nationalparkdirektor vorbildhaft für die Schutzziele des Nationalparks Divjaka-Karavasta eingesetzt und für seine Integrität berufliche sowie private Nachteile in Kauf genommen“, sagt EuroNatur-Geschäftsführer Gabriel Schwaderer. „Dieses außerordentliche Engagement wollen wir mit dem EuroNatur-Preis würdigen.“


Hintergrundinformationen:  

  • Der EuroNatur-Preis ist undotiert. Mit ihm werden herausragende Leistungen für den Naturschutz gewürdigt. Ausgezeichnet wurden bislang u.a. der Autor Jonathan Franzen, die „mutigen Frauen von Kruščica“ und die Gemeinde Mals in Südtirol. Der diesjährige EuroNatur-Preis wird am Donnerstag, 16. Oktober 2025 um 17 Uhr auf der Bodenseeinsel Mainau an Ardian Koçi verliehen.
     
  • Der Divjaka-Karavasta-Nationalpark gilt als eines der artenreichsten Schutzgebiete Albaniens. Unter anderem brütet im Gebiet die einzige Kolonie der bedrohten Krauskopfpelikane in Albanien. Dass sich derzeit noch so viel Leben in der Karavasta-Lagune tummelt, ist vor allem einem Mann zu verdanken: Ardian Koci. Er hat sich in seiner Zeit als Nationalparkdirektor vorbildlich für den Schutz des Gebiets eingesetzt und es zu einem der am besten gemanagten Schutzgebiete des Landes gemacht.


Rückfragen: Christian Stielow, christian.stielow(at)euronatur.org, Tel.: +49 (0)7732 – 92 72 15

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